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Spartakist Nummer 202

März 2014

Zitat

Marxismus und Frauenbefreiung

Zur Feier des Internationalen Frauentages am 8. März drucken wir untenstehend Auszüge eines Artikels von Clara Zetkin ab. Zetkin spielte eine historische Rolle in der internationalen proletarischen Frauenbewegung und gehörte vor dem Ersten Weltkrieg zur Führung der SPD und danach zur KPD-Führung. Mit dem bolschewistischen Führer Lenin verband sie eine Freundschaft. Den Artikel Was die Frauen Karl Marx verdanken“ schrieb Zetkin anlässlich des 20. Todestages von Marx am 14. März. Ihr Artikel erklärt, wie Marx materialistisches Verständnis der Gesellschaft die Grundlage für ein Programm zur Frauenbefreiung durch proletarische Revolution legte. Die hauptsächliche Ursache von Frauenunterdrückung, die Familie, wird in einer egalitären sozialistischen Gesellschaft durch kollektive Kinderbetreuung und Hausarbeit ersetzt. Durch die Entwicklung der Produktivkräfte in einer Planwirtschaft wird dies möglich gemacht.

Gewiss: Marx hat sich nie mit der Frauenfrage „an und für sich“ und „als solcher“ beschäftigt. Trotzdem hat er Unersetzliches, hat er das Wichtigste für den Kampf der Frau um volles Recht geleistet. Mit der materialistischen Geschichtsauffassung hat er uns zwar nicht fertige Formeln über die Frauenfrage, wohl aber Besseres gegeben: die richtige, treffsichere Methode, sie zu erforschen und zu begreifen. Erst die materialistische Geschichtsauffassung hat es uns ermöglicht, die Frauenfrage im Flusse der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung, im Lichte der allgemeinen sozialen Zusammenhänge in ihrer historischen Bedingtheit und Berechtigung klar zu verstehen, ihre bewegenden und tragenden Kräfte zu erkennen, die Ziele, denen diese zutreiben, die Bedingungen, unter denen allein die aufgerollten Probleme ihre Lösung zu finden vermögen.

Zerschmettert sank der alte Aberglaube in den Staub, dass die Stellung der Frau in Familie und Gesellschaft ein ewig Unwandelbares sei, das nach sittlichen Gesetzen oder göttlichen Vorschriften geschaffen. Klar enthüllte es sich, dass die Familie wie die übrigen Einrichtungen und Daseinsformen der Gesellschaft einem steten Werden und Vergehen unterworfen ist und sich wie sie mit den Wirtschaftsverhältnissen und der von ihnen getragenen Eigentumsordnung wandelt…

Dass unwiderstehliche, unaufhaltsame geschichtliche Kräfte in der heutigen Gesellschaftsordnung an der Arbeit sind, um diese Lage und Rechtsstellung von Grund aus zu revolutionieren und die Gleichberechtigung des Weibes herbeizuführen, das geht aus dem „Kapital“ mit überzeugender Macht hervor. Indem hier Marx mit klassischer Meisterschaft der Entwicklung und dem Wesen der kapitalistischen Produktion bis in ihre feinsten Verästelungen, ihre verworrensten Phasen zergliedernd nachgeht und das ihr eigene Bewegungsgesetz in der Theorie vom Mehrwert entdeckt, hat er – zumal in den Ausführungen, welche die Frauen- und Kinderarbeit behandeln – schlüssig nachgewiesen, dass der Kapitalismus die Grundlage für die alte hauswirtschaftliche Tätigkeit der Frau zerstört, damit die überkommene Familienform auflöst, die Frau außerhalb der Familie ökonomisch verselbständigt und so den festen Boden für ihre Gleichberechtigung als Gattin, Mutter und Staatsbürgerin baut. Aus Marx’ Werken erhellt aber auch das andere: Dass das Proletariat allein die revolutionäre Klasse ist, welche mit der sozialistischen Gesellschaftsordnung die unerlässlichen sozialen Vorbedingungen für die volle Lösung der Frauenfrage zu schaffen vermag und schaffen muss. Davon abgesehen, dass die bürgerliche Frauenrechtelei die soziale Befreiung der Proletarierin weder erkämpfen will noch erkämpfen kann, erweist sie sich auch als ohnmächtig, die schweren neuen Konflikte zu lösen, welche auf dem Boden der sozialen und juristischen Gleichstellung der Geschlechter in der kapitalistischen Ordnung erwachsen müssen. Diese Konflikte verschwinden erst, wenn die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen mit den durch sie bedingten Gegensätzen überwunden ist.

Die Gleichheit, Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen, Stuttgart, 25. März 1903. Abgedruckt in: Clara Zetkin, Ausgewählte Reden und Schriften, Bd. 1

 

Spartakist Nr. 202

Spartakist Nr. 202

März 2014

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