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Spartakist Nummer 173

September 2008

Korrekturen

• Im Artikel „Konterrevolutionäre Unruhen in Tibet“ (Spartakist Nr. 171, Mai 2008; übersetzt aus Workers Vanguard Nr. 911, 28. März) erklärten wir: „Die vor einiger Zeit eröffnete Lhasa-Qinghai-Eisenbahn, die Tibet mit China verbindet, führte zu einer wirtschaftlichen Entwicklung und einer Verbesserung des Lebensstandards“ (Hervorhebung hinzugefügt). Damit wird angedeutet, dass Tibet kein Teil von China sei; wir hätten sagen sollen: „die Tibet mit dem übrigen China verbindet“. In dem gleichen Artikel schrieben wir auch:

„Während der fehlbenannten ,Großen Proletarischen Kulturrevolution‘, die Mitte der 60er-Jahre begann, als Mao Millionen studentischer Jugendlicher mobilisierte, um in einem innerbürokratischen Fraktionskampf seine Position zu stärken, hatte Mao rabiaten Groß-Han-Chauvinismus gegen die Tibeter eingesetzt. Die tibetische Sprache und Tracht wurden geächtet. Ein Großteil von dem, was zum Kern der tibetischen Kultur gehört hatte, wurde einfach zerschlagen und zerstört, auch wenn dies den positiven Nebeneffekt hatte, Mönche dazu zu zwingen, tatsächlich arbeiten zu gehen.“

Dieser Passus liefert dem weitverbreiteten vom Dalai-Lama-Lager und den Imperialisten propagierten Zerrbild Vorschub, dem zufolge Mao während der Kulturrevolution Han-Studenten mobilisiert hätte, um einen Großteil dessen, was den Kern der tibetischen Kultur ausmachte, „zu zerschlagen und zerstören“. Aber es waren größtenteils tibetische Jugendliche, die zahlreiche buddhistische Reliquien und Paläste zerstörten. Wang Lixiong zeigt in einem sehr sorgfältigen Artikel „Reflections on Tibet“ [Überlegungen zu Tibet] (New Left Review, März/April 2002):

„Die Wahrheit ist, dass aufgrund der schlechten Verkehrsverhältnisse und der riesigen Entfernungen nur eine begrenzte Zahl von Han-Rotgardisten tatsächlich Tibet erreichte. Selbst wenn einige von ihnen sich doch am Niederreißen von Tempeln beteiligten, konnte ihr Handeln nur symbolischen Charakter haben. Hunderte von Schreinen waren über Dörfer, Felder und zerklüftete Gebirgsgegenden zerstreut: Niemand hätte sie ohne die Beteiligung der örtlichen Bevölkerung zerstören können. Außerdem waren die meisten Rotgardisten, die die TAR (Tibetische Autonome Region) erreichten, tibetische Studenten, die von Universitäten in anderen Orten zurückkehrten…

Wie diese Aktionen deutlich bezeugen, schüttelte die tibetische Bauernschaft, sobald sie begriff, dass sie ihr eigenes Schicksal bestimmen konnte, das Gespenst vom Leben nach dem Tod, das sie so lange verfolgt hatte, mit einer klaren Geste der Befreiung ab und bekräftigte mit Nachdruck, dass sie lieber Menschen in diesem Leben sein wollen als Seelen im nächsten.“

Die Kulturrevolution verursachte gewaltige Schäden bei den Menschen und an der Wirtschaft in Tibet, so wie überall in der Volksrepublik China. In Wirklichkeit war sie anti-kulturell, auch gegen die Kultur der Han-Chinesen gerichtet sowie gegen westliche Kunst und Musik. Gleichzeitig gab es tatsächlich Han-Chauvinismus. Die tibetische Sprache und einheimische Kleidung – und das war bei allen nationalen Minderheiten der Fall – wurden während der Kulturrevolution attackiert.

• Im Artikel „Barack Obama, John McCain: Klassenfeinde von Arbeitern, Schwarzen, Unterdrückten“ (Spartakist Nr. 172, Juli 2008), haben wir irrtümlich nicht vermerkt, dass die Übersetzung aus dem englischen Orginal (Workers Vanguard Nr. 913, 25. April 2008) gekürzt wurde.

 

Spartakist Nr. 173

Spartakist Nr. 173

September 2008

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