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Spartacist (deutschsprachige Ausgabe) Nummer 32 |
Herbst 2020 |
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Korrektur: Spartacist League/Australia und Generalstreik in New South Wales 1991
Die auf der Zweiten Internationalen Konferenz der Internationalen Kommunistischen Liga (Vierte Internationalisten) 1992 angenommene Hauptkonferenzresolution, abgedruckt in Spartacist, deutschsprachige Ausgabe Nr. 15 (Frühjahr 1993), erklärte Folgendes über die Intervention unserer australischen Sektion in den Generalstreik in New South Wales 1991:
„Wiederholte und oft hart erkämpfte Streiks im ganzen Jahr 1991 eröffneten für aggressive, klassenkämpferische Interventionen unserer Partei zahlreiche Gelegenheiten. Sie gipfelten im Oktober 1991 in dem mächtigen, 24stündigen Generalstreik in New South Wales, der trotz der verräterischen Irreführer der Gewerkschaft die multirassische Arbeiterklasse des Bundesstaats gegen drakonische gewerkschaftsfeindliche Gesetze vereinigte.
Teilweise aufgrund ihrer extremen Isolierung von der übrigen Internationale waren Genossen der Spartacist League of Australia (SL/A) besonders anfällig gegenüber der bürgerlichen Lüge, dass ‚der Kommunismus tot ist‘. Diese politische Demoralisierung führte während des Generalstreiks im Oktober zu einem ungeheuerlichen Verrat an dem grundlegenden gewerkschaftlichen Prinzip ‚Einer heraus, alle heraus‘, und dazu, den rückständigsten Elementen der Gewerkschaftsbürokratie hinterherzulaufen.“
2015 organisierte das Zentralkomitee (ZK) der SL/A eine Überprüfung und Diskussion dieser Ereignisse. Es kam zu dem Schluss, wie ein ZK-Antrag vom September 2015 feststellt, dass tatsächlich weder die Sektion noch irgendein unter Parteidisziplin stehender Unterstützer gegen Prinzipien verstoßen hatte. Zwar ging während des Streiks ein Unterstützer zur Arbeit, doch gab es an seiner Arbeitsstätte keine Gewerkschaft und auch keine Streikpostenkette; unser Unterstützer ersetzte nicht die Arbeit eines streikenden Arbeiters. Die Behauptung in der Resolution der Internationalen Konferenz, es habe einen „ungeheuerlichen Verrat“ an einem Gewerkschaftsprinzip gegeben, hatte somit keine materielle Grundlage. Der Korrekturantrag des ZKs der SL/A wurde anschließend vom Internationalen Sekretariat unterstützt.
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