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Spartacist (deutsche Ausgabe) Nummer 27 |
Frühjahr 2009 |
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Gérard Le Méteil
1959–2007
Unser Genosse Gérard Le Méteil ist am 3. September 2007 in Dieppe unter ungeklärten Umständen in Polizeigewahrsam gestorben. Ein Genosse, der Gérard sehr nahe stand, schrieb: Der Verlust von Gérard ist ungemein schmerzhaft für uns alle, für unsere Partei und für jeden einzelnen von uns... Gérard wurde von allen in beiderlei Hinsicht hoch geschätzt: als Genosse und als Freund. Die Partei war sein Lebenszweck, und er stellte die Bedürfnisse der Partei immer vor seine persönlichen Vorlieben. Die besten 25 Jahre seines Lebens widmete er der Partei.“
Gérard trat im April 1982 in die Ligue trotskyste de France ein und wurde im Dezember 1989 auf der Elften Nationalkonferenz der LTF in das Zentralkomitee gewählt. Im September 1996 wurde er erneut in das Zentralkomitee gewählt, dem er bis zu seinem Tode durchgehend angehörte.
Entscheidend für die Rekrutierung von Gérard, der aus dem Umfeld der Kommunistischen Partei kam, waren die Wichtigkeit der leninistischen Avantgardepartei und die trotzkistische Position der Verteidigung der Sowjetunion. In den sieben Jahren nach seiner Rekrutierung wurde er an der Uni von Rouen als äußerst energischer und talentierter Aktivist bekannt. Diese Arbeit beinhaltete täglichen politischen Kampf gegen unsere Opponenten in der Linken. Ständig war er bestrebt, Anhänger zu gewinnen, versuchte zu verstehen, woher sie kamen, und fand die überzeugenden Argumente. Das trug zu der politischen Klugheit und Tiefe bei, für die er bekannt war. Später setzte Gérard diese Erfahrung bei seiner politischen Ausbildung unserer jüngeren Genossen ein, von denen mehrere in der LTF und in anderen Sektionen der IKL Kader geworden sind.
Da wir Gérard auf der festen Basis gewonnen hatten, dass wir vor allem die Partei der Russischen Revolution sind, war es für ihn nur selbstverständlich, dass er von der Arbeit frei nahm, um an der Intervention der IKL teilzunehmen und sich in die beginnende politische Revolution in Ostdeutschland 1989/90 zu stürzen. Wegen seiner hervorragenden militärischen Anleitung war er bei LTF-Demonstrationen und -Interventionen oft für unser Sicherheitsteam verantwortlich.
Gérards genaue Kenntnisse der französischen Politik und der Geschichte der Arbeiterbewegung erstreckten sich auch auf die ehemaligen und heutigen französischen Kolonien, insbesondere auf den Algerienkrieg. Er begriff nur zu gut, dass diese Verbrechen immer noch die eigentliche Triebfeder der französischen Bourgeoisie sind bei der rassistischen Unterdrückung nordafrikanischer Immigranten, ihrer Kinder und Enkelkinder.
Voller Trauer, aber auch fest entschlossen, den Kampf fortzuführen, dem Gérard sein Leben widmete, nehmen wir, seine Genossen und Freunde, Abschied von ihm.
—Übersetzt aus Spartacist, englische Ausgabe Nr. 61, Frühjahr 2009
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