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Spartakist Nummer 201 |
Januar 2014 |
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Frauen und Revolution
Ägypten: Für Frauenbefreiung durch sozialistische Revolution!
Teil II: Der Bankrott des bürgerlichen Nationalismus
Folgender Artikel erschien in Workers Vanguard Nr. 1028 (9. August 2013), Zeitung unserer Genossen der Spartacist League/U.S. Die Übersetzung des ersten Teils wurde in Spartakist Nr. 200 (Oktober 2013) veröffentlicht.
Ende des 19. Jahrhunderts kam es in Ägypten zu den ers-ten Kämpfen um Unabhängigkeit von britischer Herrschaft sowie für grundlegende Frauenrechte. Doch erst die Oktoberrevolution von 1917 rüttelte in Ägypten und anderen Ländern der kolonialen und halbkolonialen Welt die Massen dazu auf, für soziale und nationale Emanzipation zu kämpfen, und inspirierte weltweit Arbeiter im Kampf zum Sturz der kapitalistischen Herrschaft.
Unter der Führung von Lenins Bolschewiki sammelten die Arbeiter Russlands die bäuerlichen Massen hinter sich und eroberten die Staatsmacht. Die Revolution stürzte die bürgerliche Herrschaft, fegte die zaristische Autokratie und die Staatskirche hinweg und zog Russland aus dem interimperialistischen Gemetzel des Ersten Weltkriegs heraus. Im Verlauf eines blutigen dreijährigen Bürgerkriegs gegen die vom Imperialismus unterstützten konterrevolutionären Weißen Armeen wurde die Sowjetmacht auf das größtenteils muslimische Zentralasien ausgedehnt. Die dortigen Siege des Arbeiterstaates eröffneten die Möglichkeit zur Emanzipation der geknechteten Massen des muslimischen Ostens, insbesondere der Frauen. Ein ägyptischer Beobachter berichtete damals, „die Kunde vom Erfolg oder Sieg der Bolschewiki“ im russischen Bürgerkrieg „scheint bei Ägyptern aller Klassen durchdringende Freude und Zufriedenheit hervorzurufen“ (zitiert in Hanna Batatu, The Old Social Classes and the Revolutionary Movements of Iraq [Die alten sozialen Klassen und die revolutionären Bewegungen des Irak], 1978).
Kurz nach der Machtübernahme veröffentlichten die Bolschewiki, wie versprochen, Geheimverträge aus den zaristischen Archiven. Darunter war das Sykes-Picot-Abkommen von 1916, in dem sich Britannien und Frankreich darauf geeinigt hatten, das Osmanische Reich untereinander aufzuteilen – ungeachtet ihrer Versprechen, die arabischen Untertanen des osmanischen Sultans würden Selbstbestimmung erhalten. Die Enthüllungen waren Mitauslöser einer Reihe nationaler Aufstände und Volkserhebungen von Nordafrika und dem Nahen Osten bis nach Süd- und Ostasien.
In Ägypten bildete eine Gruppe nationalistischer Politiker unter einem gewissen Saad Zaghlul eine Abordnung (Wafd), die auf der Versailler Konferenz von 1919, auf der die siegreichen imperialistischen Mächte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs dem geschlagenen Deutschland die Friedensbedingungen diktierten, eine Petition für die Unabhängigkeit Ägyptens unterbreiten sollte. Als die britischen Besatzer Ägyptens daraufhin Zaghlul verhafteten und ins Exil schickten, brachen im Land heftige Streiks und Proteste aus. Infolge der Massenerhebung stimmte Britannien einer Scheinunabhängigkeit zu – unter Bedingungen, die die militärische Kontrolle des Landes und des Suezkanals in britischen Händen beließen. 1924 bildete die Wafd unter einer von den Briten aufgezwungenen Verfassung eine Regierung.
Mit der Rebellion von 1919 trat die Arbeiterklasse endgültig ins politische Leben Ägyptens ein. 1919 gab der Großmufti von Ägypten, Scheich Mohammed Bakheit, auf Betreiben der Briten eine Fatwa gegen den Bolschewismus heraus. Die Briten waren darüber hoch erfreut und machten sie überall bekannt. Doch dieser Schuss ging nach hinten los, denn dadurch wurde erst Recht die Neugierde der Bevölkerung für etwas geweckt, das ihren brutalen kolonialen Oberherren so tief verhasst war.
1921 wurde die Sozialistische Partei Ägyptens gegründet, die 1922 Sektion der Kommunistischen Internationale wurde und ihren Namen in Kommunistische Partei Ägyptens änderte. Die Partei spielte bei der Organisierung der inzwischen kämpferischen Arbeiterklasse eine führende Rolle, auch in den Industriebezirken von Alexandria und Mahalla al-Kobra. Einer der Parteiführer, Joseph Rosenthal, ein in Ägypten eingebürgerter russischer Jude, organisierte die Generalunion der Arbeiter. 1923 hatte die Gewerkschaft dann 20 000 Mitglieder. Das Programm der Partei forderte die Verstaatlichung des Suezkanals, die Nichtanerkennung aller Staatsschulden und aller Kapitulationsabkommen mit ausländischen Mächten sowie den Achtstundentag.
Als die Wafd 1924 an die Macht kam, war eine ihrer ersten Kampagnen die brutale Zerschlagung einer Reihe militanter Streiks, die einen kürzeren Arbeitstag, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen verlangt hatten. Saad Zaghluls Regierung erklärte die Streikenden zu „Missetätern und Gesetzlosen“ und verfolgte die Kommunisten mit aller Macht: Die gesamte Führung wurde inhaftiert und im Ausland geborene Kommunisten schob man ab. Der pro-kommunistische Gewerkschaftsdachverband wurde aufgelöst und eine Reihe arbeiterfeindlicher Gesetze eingeführt. Infolge der heftigen Repression war die Kommunistische Partei 1925 als Organisation praktisch von der Bildfläche verschwunden und trat erst später in der Periode stalinistischer Degeneration der Sowjetunion und der Komintern wieder in Erscheinung.
Nasser und der Mythos vom
„arabischen Sozialismus“
Das Ende des Zweiten Weltkriegs bewirkte Ende 1945 und Anfang 1946 einen erneuten Aufschwung der nationalistischen Bewegung. Zu diesem Zeitpunkt war die Wafd nur noch eine verbrauchte Kraft, diskreditiert und geschwächt, da sie die britische Besetzung nicht beendet hatte. Die Erhebung war von riesigen Streiks gekennzeichnet, an denen sich Textil- und Transportarbeiter, Arbeiter des Suezkanals und des Hafens von Alexandria und viele andere beteiligten. In diesem Hexenkessel sozialen Kampfes hatten sowohl das von der Kommunistischen Partei beeinflusste Nationale Arbeiter- und Studentenkomitee wie auch die linksnationalistische wafdistische Avantgarde eine Massengefolgschaft. Im Februar 1946 griff die Regierung unter König Faruk hart gegen Demonstranten durch, britische Panzerfahrzeuge fuhren in die Menge hinein und töteten viele Menschen.
Der führende ägyptische Kommunist Henri Curiel beschrieb die Periode folgendermaßen: „Damals war das Volk bereit, uns noch weiter zu folgen. Aber wir wussten nicht, wohin wir es führen sollten“ (Gilles Perrault, Curiel, Europaverlag 1991). Der Aufstieg des Nationalen Arbeiter- und Studentenkomitees, die zunehmende Militanz der Studentenbewegung und die Radikalisierung der wafdistischen Avantgarde zeugten von dem revolutionären Potenzial, das diese Erhebung in sich trug. 1951 organisierten Gewerkschaften Demonstrationen für die Annullierung aller Verträge mit den Briten, die Erweiterung demokratischer Freiheiten, die Abschaffung der politischen Polizei und Freundschaft mit der Sowjetunion. Es wurde zunehmend deutlich, dass die herrschende Klasse nicht in der Lage war, die politische und wirtschaftliche Krise der ägyptischen Gesellschaft zu lösen.
Der Militärputsch von 1952 unter Führung von Oberst Gamal Abdel Nasser und seiner Bewegung der Freien Offiziere, der König Faruk stürzte, sollte das Land stabilisieren und die Erhebung zum Stillstand bringen. Der US-Botschafter in Kairo sagte voraus, dass die neue Junta „Ägypten vor der roten Flut retten“ könnte (zitiert in: Raymond Flower, From Napoleon to Nasser, 2011). Eine der ersten Amtshandlungen der Freien Offiziere nach ihrer Machtübernahme war die grausige öffentliche Hinrichtung zweier Führer eines Textilarbeiterstreiks. Sie wurden verhaftet, wegen „eines schweren Verbrechens gegen den Staat“ zum Tode verurteilt und auf dem Fabrikgelände gehenkt. Die Kommunisten wurden verboten, Streiks für illegal erklärt und ein korporatistisches Regime eingeführt, um die Gewerkschaften unter staatliche Kontrolle zu stellen.
Anfänglich waren Nassers Freie Offiziere den westlichen Imperialisten zugeneigt, die Wirtschaftshilfe und Finanzmittel für den Bau des Assuan-Staudamms versprachen. Doch das Rinnsal an Geldern aus den USA fiel weit geringer aus, als Nasser erwartet hatte. Frustriert wandte er sich an die Sowjetunion und trübte so die Beziehungen zum Westen. 1956 verstaatlichte Ägypten den Suezkanal, der jährlich Einnahmen von etwa 100 Millionen Dollar erwirtschaftete. Britannien und Frankreich, darauf erpicht, Nasser für diese Verletzung ihrer Interessen büßen zu lassen, marschierten in Ägypten ein, zusammen mit Israel als Juniorpartner. Doch die Invasoren mussten sich zurückziehen: unter Druck der Sowjets und auch der USA, die befürchteten, dass ihre imperialistischen Rivalen eine Region, die sie selbst zu beherrschen gedachten, wiederbesetzen würden.
Nassers Standhalten gegen die dreiseitige Invasion verschaffte ihm mit seiner nationalistischen Rhetorik und seiner Berufung auf Sozialismus breiten Zulauf im ganzen Nahen Osten und darüber hinaus. Im ersten Artikel der Spartacist-Tendenz zum Nahen Osten 1968, zu einer Zeit, als der Großteil der westlichen Linken Nasser als einen Revolutionär hochjubelte, haben wir diesen Mythos angesprochen:
„Ohne eine lebensfähige nationale Bourgeoisie haben sich in vielen ehemaligen Kolonialländern Einparteiendiktaturen entwickelt – unter Führung der zivilen und militärischen Intelligenz und auf der Grundlage nationaler und sozialer Demagogie –, die danach trachten, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Grundlage für einheimische kapitalistische Ausbeutung zu schaffen. Diese Aufgabe erfordert angesichts des Weltimperialismus und der Unterentwicklung im eigenen Land eine zentrale Kontrolle und die Nationalisierung von Schlüsselbereichen. Doch Verstaatlichung der Wirtschaft unter einem bürgerlichen Regime ändert den kapitalistischen Charakter der Gesellschaft in keiner Weise. In einem solchen Fall ist es nur ein Symptom der Unterentwicklung der betreffenden Wirtschaft.“ („Arab-Israeli Conflict: Turn the Guns the Other Way“ [Der arabisch-israelische Konflikt: Dreht die Gewehre um], Spartacist, englische Ausgabe Nr. 11, März/April 1968)
Nasser führte eine umfangreiche Verstaatlichung der Industrie durch, die zunehmende Arbeitsmöglichkeiten, Ausweitung des Bildungswesens, kostenlose Gesundheitsversorgung und wachsende Sozialleistungen ermöglichte. Nassers begrenzte Landreform, dazu gedacht, die Großgrundbesitzer zum Investieren in die Staatsindustrie zu drängen, brachte arme Bauern auf seine Seite, obgleich die Reform nicht einmal 10 Prozent des kultivierbaren Landes betraf. Milliarden an Sowjethilfe waren entscheidend für die industrielle Weiterentwicklung, einschließlich des Assuan-Staudamms, und halfen bei der Verbesserung des Lebensstandards für Teile der Bevölkerung. Frauen profitierten von Arbeitsmöglichkeiten und dem Bildungswesen und erhielten das Wahlrecht – soweit das im Rahmen einer Militärherrschaft überhaupt etwas taugte. Tausende Familienplanungszentren ermöglichten eine kostenlose Geburtenkontrolle, im Rahmen des vom Regime verfolgten Ziels, das Bevölkerungswachstum unter Kontrolle zu halten, weil es die begrenzten Ressourcen des Landes überforderte.
Doch Mitte der 1960er-Jahre steckte Ägypten dann in einer tiefen Wirtschaftskrise. Der versprochene Wohlstand ging nie in Erfüllung. Stattdessen wurden die „sozialistischen Errungenschaften der Arbeiter“ in Form von IWF-diktierten Austeritätsmaßnahmen serviert, zugestellt durch Gewehrkolben; weit verbreitete Betriebsbesetzungen und wilde Streiks wurden unterdrückt. Der schnelle Sieg Israels im Sechs-Tage-Krieg von 1967 hinterließ in Ägypten, Syrien und Jordanien zertrümmerte Armeen und in großen Teilen ihrer Territorien eine israelische Besatzung. Diese schmachvolle Niederlage enthüllte die brüchigen Grundlagen von Nassers bürgerlichem Regime und rief eine explosive Massenreaktion hervor. Arbeiter- und Studentendemonstrationen erschütterten das Land von Alexandria bis Assuan. Das Regime war so diskreditiert, dass Nassers rechte Hand, Armeechef Abdel Hakim Amer, Selbstmord beging. Nasser selbst bot seinen Rücktritt an. Die Niederlage von 1967 war der Beginn des Niedergangs von Nassers Projekt eines „arabischen Sozialismus“, doch er selbst erlebte dessen endgültiges Hinscheiden unter seinem Nachfolger Anwar al-Sadat nicht mehr.
Nasser war ein bürgerlich-nationalistischer Machthaber in einer Ära des von den USA angeführten Kalten Kriegs gegen die Sowjetunion, was ihm einigen Spielraum ermöglichte, zu manövrieren und entweder die eine oder die andere Seite um Finanzmittel anzugehen (Nasser versuchte es mit beiden Seiten). Trotzdem konnte er Ägypten nicht von der Beherrschung durch die Imperialisten befreien oder das Land in eine Industriemacht verwandeln. Wie das Scheitern sowohl des Wafd- als auch des Nasser-Regimes beweisen, sind die einheimischen Bourgeoisien der kolonialen und halbkolonialen Welt in der imperialistischen Epoche nicht in der Lage, eine solche qualitative Modernisierung zustande zu bringen.
Stalinistischer Verrat – Unterstützung für Nasser
Als in den frühen 1940er-Jahren der Kommunismus in der ägyptischen Arbeiterklasse erneut ein Faktor wurde, hatte die Sowjetunion inzwischen eine politische Konterrevolution vollzogen, die eine parasitäre Bürokratenkaste unter J.W. Stalin an die Macht gebracht hatte. Die Stalinisten verwarfen das bolschewistische Programm der internationalen sozialistischen Revolution zugunsten des nationalistischen Dogmas vom „Aufbau des Sozialismus in einem Lande“. Dies war eine glatte Zurückweisung des marxistischen Verständnisses, dass der Sozialismus – eine Gesellschaft, in der unter den Bedingungen materiellen Überflusses die Klassengegensätze verschwinden – nur auf internationaler Grundlage aufgebaut werden kann, indem der kapitalistische Imperialismus als Weltsystem zerstört und sein technologisch/industrielles Entwicklungs- und Produktivitätsniveau gesteigert und übertroffen wird.
Die stalinistische Bürokratie bemühte sich um „friedliche Koexistenz“ mit dem Weltimperialismus – eine logische Begleiterscheinung des „Sozialismus in einem Lande“ – und dies führte zur Umwandlung der Kommunistischen Internationale von einem Instrument der proletarischen Weltrevolution in eine Agentur für diplomatische Manöver der Sowjetunion. Doch obwohl die Stalinisten das Programm der Oktoberrevolution verraten hatten, hatten sie die vergesellschafteten Grundlagen des sowjetischen Arbeiterstaates nicht umgestürzt. Trotzkisten riefen deshalb zwar zu einer proletarisch-politischen Revolution zum Sturz der Bürokratie auf, blieben aber standhaft bei ihrer bedingungslosen Verteidigung des degenerierten Arbeiterstaates gegen imperialistischen Angriff und innere Konterrevolution, Teil ihres revolutionären proletarisch-internationalistischen Programms.
Die Stalinisten, die unter den aufstrebenden Bourgeoisien der kolonialen und neokolonialen Welt Verbündete suchten, wärmten dafür die alte sozialdemokratische/menschewistische Formel von der „Zwei-Etappen-Revolution“ wieder auf. Dies bedeutete Unterstützung für eine angeblich „fortschrittliche“ oder „antiimperialistische“ nationale Bourgeoisie – tatsächlich eine brutale Ausbeuterklasse – und Verschiebung der proletarischen Revolution auf eine unbestimmte Zukunft, d. h. auf ewig. Wie man bereits 1927 bei der vernichtenden Niederlage der zweiten Chinesischen Revolution sehen konnte, besiegelt durch das Massaker der Guomindang (Nationalisten) an Zehntausenden Kommunisten und anderen Militanten, ist das Endergebnis keine „Demokratie“ geschweige denn Sozialismus, sondern eine Niederlage nach der anderen für die arbeitenden Massen und das Abschlachten von Linken, Arbeitern und Bauern. Die Sowjetbürokratie hat bei ihrer Suche nach Bündnissen mit bürgerlichen „Antiimperialisten“ überall auf der Welt kommunistische Parteien geopfert.
In den antikolonialen Kämpfen der 1940er-Jahre in Ägypten wurden die wiedergegründeten KP-Organisationen von den dominierenden und militantesten Teilen der Arbeiterklasse unterstützt. Doch das Programm der Stalinisten ordnete die Klasseninteressen des Proletariats dem bürgerlichen Nationalismus unter. Diese Bewegung, prosowjetisch und antizionistisch, wurde von Grund auf erschüttert, als Stalin nach jahrzehntelanger Beschwichtigung und Propagierung des arabischen Nationalismus das Ruder herumwarf und die Teilung Palästinas durch die Vereinten Nationen und die Gründung des zionistischen Staates Israel unterstützte. Die ägyptischen Kommunisten waren gezwungen, den Teilungsplan zu unterstützen, was einen beträchtlichen Rückgang ihres Einflusses zur Folge hatte.
Im Gefolge der Teilung passten sich die Stalinisten, in der explosiven Atmosphäre von aufgepeitschtem Nationalismus und antisemitischen Pogromen, der reaktionären Welle an. Die KP-Organisationen waren vor allem durch Juden wie Henri Curiel aufgebaut worden, der die Ägyptische Bewegung für Nationale Befreiung (MELN) gründete, die sich 1947 mit einer anderen Gruppe zur Demokratischen Bewegung für Nationale Befreiung (DMNL) zusammenschloss. Militante der DMNL hatten jüdische Geschäfte mutig gegen die von der Muslimbruderschaft angestachelten Progrome verteidigt. Doch als 1949 durch die Vereinigung einer DMNL-Fraktion mit anderen Gruppen eine neue Kommunistische Partei Ägyptens gegründet wurde, schloss man Juden – und Frauen – aus, um „sexuellem Verfall und moralischem Verfall“ vorzubeugen, so die Worte von Fuad Mursi, eines ihrer Gründungsmitglieder. Die Zahl von Juden in der Bewegung nahm zusehends ab, vor allem weil Linke deportiert wurden, darunter Curiel, der 1950 nach Italien abgeschoben wurde.
Nassers Unterdrückung der Arbeiterklasse und sein bösartiger Antikommunismus hielt die ägyptischen Stalinisten nicht davon ab, ihm ihre volle Unterstützung zuzusichern, mit der Begründung, er werde die Aufgaben der „nationaldemokratischen Revolution“ erfüllen. „Tatsächlich“, sagte später ein Führer der Kommunisten, „hatten wir und alle anderen eines gemeinsam, wir waren vom Nasserismus fasziniert“ (zitiert in Tareq Y. Ismael und Rifa’at El-Sa’id, The Communist Movement in Egypt: 1920–1988 [Die Kommunistische Bewegung in Ägypten: 1920–1988], 1990). Selbst als viele von ihnen eingekerkert, gefoltert und hingerichtet wurden, nährten die Stalinisten weiterhin Illusionen in den „antiimperialistischen“ Führer. Der prominente Kommunist Shuhdi al Shaf’ie unterstützte Nasser selbst dann noch, als er zusammengeknüppelt und weggezerrt wurde, um ermordet zu werden. Während Nasser die Arbeiterklasse unterdrückte und Kommunisten verfolgte, überhäufte Moskau ihn weiterhin mit Waffen und Geld.
1965 krönte die Kommunistische Partei ihre Kapitulation vor dem Regime durch ihre formelle Auflösung in Nassers Arabische Sozialistische Union (ASU). In einem Telegramm an den eben zum Präsidenten „wiedergewählten“ Nasser erklärte die Partei, „unser schönstes Geschenk an Sie in diesem historischen Moment“ sei die Nachricht, dass ihre Vertreter gerade entschieden hätten, „ihre unabhängige Organisation aufzulösen, weil sie an Ihren Aufruf zur Einheit aller sozialistischen Kräfte in einer revolutionären politischen Organisation glauben und auch daran, dass diese eine Partei unter Ihrer Führung der Ersatz für unsere unabhängige Organisation ist“ (zitiert in The Communist Movement in Egypt: 1920–1988).
Die Auflösung ihrer Partei und der Eintritt in Nassers ASU war die logische Folge aus der historischen Orientierung der Stalinisten. Die verschiedenen Organisationen im damaligen Ägypten, die sich auf den Kommunismus beriefen, teilten von Anfang an die Perspektive einer Zwei-Etappen-Revolution und sahen den nationalen Kampf als ihre politische Hauptaufgabe an. Sie waren nie Verfechter von der Unabhängigkeit der Arbeiterklasse, sondern ketteten das Proletariat politisch an bürgerlich-nationalistische Kräfte. Nasser schaffte es, die Kommunisten zu isolieren, indem er den nationalistischen Kern ihres Programms – Beendigung der britischen Besetzung, Landreform, Verstaatlichung, Vorantreiben einer von der Regierung kontrollierten Wirtschaftsplanung – wie auch ein Bündnis mit der Sowjetunion umsetzte. Dies wurde im stalinistischen Jargon als „der nicht-kapitalistische Weg“ ausgegeben. Selbst als Nasser ihre Organisationen physisch und politisch zerstörte, bediente er sich der Kommunisten als Propagandisten und Berater.
Im Jahr 1965 wurde am östlichen Rand des islamischen Gürtels eine weitere Kommunistische Partei ausgelöscht. Bei einem der brutalsten Massaker der modernen Geschichte wurden über eine Million indonesische Kommunisten, Arbeiter, Bauern, Intellektuelle und Sympathisanten sowie ethnische Chinesen von General Suharto und islamischen Reaktionären abgeschlachtet, mit direkter Hilfe der CIA. Hier zeigte sich erneut das blutige Ergebnis der „Zwei-Etappen-Revolution“. Die Kommunistische Partei Indonesiens – damals die größte in der kapitalistischen Welt – hatte dem Massaker den Weg geebnet, indem sie dem „fortschrittlichen“ nationalistischen Regime Sukarnos ihre volle Unterstützung zusicherte und dabei im Rahmen einer Politik der „nationalen Einheit“ mit der indonesischen Bourgeoisie und deren Militär die Arbeiter entwaffnete. Die Arbeiterklasse, getäuscht und desorientiert, war nicht in der Lage sich selbst zu verteidigen oder ihren Führern zu Hilfe zu kommen, als sich reaktionäre Militärführer gegen sie wandten. (Siehe „Die Lehren von Indonesien 1965“, Spartacist, deutsche Ausgabe Nr. 21, Frühjahr 2000.)
Vorgebliche Trotzkisten
und der „arabische Sozialismus“
Eine Richtung des politischen Revisionismus, die sich Anfang der 1950er-Jahre unter der Führung von Michel Pablo in der trotzkistischen Vierten Internationale durchzusetzen begann, setzte ebenfalls auf Nassers „arabischen Sozialismus“. Dieser revisionistischen Strömung zufolge würden verschiedene nicht-revolutionäre Kräfte weltweit – von Stalinisten über Sozialdemokraten bis hin zu Dritte-Welt-Nationalisten – von den Ereignissen dazu getrieben, einen revolutionären Kurs einzuschlagen, was die Notwendigkeit leninistisch-trotzkistischer Avantgardeparteien in Abrede stellte. Nasser und andere Militärmachthaber im Nahen Osten wurden als Befreier der arabischen Arbeiterklasse und der Bauern dargestellt und die „Trotzkisten“ zu ihrer Jubelabteilung degradiert. 1965 brachte Livio Maitan, ein Führer des pabloistischen „Vereinigten Sekretariats der Vierten Internationale“, die Idee auf, Länder wie Ägypten, die umfangreiche Verstaatlichungen vorgenommen hatten, könnten ohne eine soziale Revolution zu Arbeiterstaaten werden.
Gerry Healys Internationales Komitee (dessen Abkömmlinge heute hierzulande als David Norths Partei für Soziale Gleichheit tätig sind) schien anfangs ein orthodoxer Verteidiger des Trotzkismus zu sein, weil es die liquidatorische Politik der Pabloisten scharf angriff. Doch 1967 begeisterten sie sich dann selbst für die „arabische Revolution“ und führten dies schließlich zu dem logischen Schluss, als bezahlte Presseagenten und Denunzianten für das eine oder andere arabische bürgerliche Regime zu fungieren. So begrüßten Healy & Co. 1978 die Hinrichtung von 21 Mitgliedern der Kommunistischen Partei Iraks. (Siehe z. B. „Northite Blood Money“, Workers Vanguard Nr. 523, 29. März 1991.)
Die Spartacist-Tendenz entstand aus dem Kampf gegen die pabloistische Degeneration der historischen Partei des amerikanischen Trotzkismus, der Socialist Workers Party, und brach in der Folge mit Healy & Co. und deren Revisionismus. Wie wir immer betonten, war die Idee einer klassenübergreifenden „arabischen Revolution“ eine Täuschung, die der Aufgabe der Schmiedung trotzkistischer Parteien als notwendige Führung für die proletarische Revolution – dem einzigen Weg zu nationaler und sozialer Emanzipation – im Wege stand.
Feminismus: Hindernis auf dem Weg zur Frauenbefreiung
Der modernisierende Impuls der frühen nationalistischen Bewegung in Ägypten stellte zwar die Frage der Frauenemanzipation auf die Tagesordnung, doch die zunehmende Feindseligkeit der bürgerlich-nationalistischen Führung gegen eine Gleichberechtigung der Frauen förderte das Entstehen einer eigenständigen feministischen Strömung. Die Frage der Frauenbefreiung wurde in Ägypten erstmals während der nationalistischen Gärung Ende des 19. Jahrhunderts zum Thema. 1894 veröffentlichte der koptische Rechtsanwalt Morqos Fahmi ein Buch mit dem Titel Die Frau im Orient. Er kritisierte die Kopten und Muslime dafür, die Frauen abzusondern, und machte für die Rückständigkeit Ägyptens die Lebensbedingungen der Frauen und der Familie verantwortlich. Ein anderer früher Verfechter der Frauenrechte war Qasim Amin, ein kurdischstämmiger Rechtsanwalt und Richter am Berufungsgericht. Er forderte die Abschaffung des Schleiers, Grundschulausbildung für Frauen und eine Reform der Polygamie- und Scheidungsgesetze. Die von Amin vorgeschlagenen Reformen waren moderat und durch eine vorsichtige Festlegung islamischer Praktiken gekennzeichnet anstatt durch deren Abschaffung. Dennoch riefen sie einen Sturm von Angriffen anderer Nationalisten und religiöser Führer hervor.
Amin war von seinen Erfahrungen als Student in Frankreich inspiriert, wo er mit den Schriften von Charles Darwin und Karl Marx Bekanntschaft gemacht hatte. In seinen Werken Die Befreiung der Frau (1899) und Die neue Frau (1900) verfocht er ein westliches Entwicklungsmodell. Er argumentierte, die Lage der Nation könne sich nicht verbessern, wenn sich nicht die Stellung der Frauen verbesserte, und schlussfolgerte, deren Befreiung sei eine Voraussetzung für die Befreiung Ägyptens von ausländischer Beherrschung.
Im Gegensatz dazu lehnte Mustafa Kamil, in den 1890er-Jahren Gründer der kurzlebigen Nationalpartei, Frauenrechte als eine Ablenkung vom Kampf gegen die britische Oberherrschaft ab, es sei eine „ausländische“ Idee, die mit der westlichen Kultur identifiziert werde. Während sich Amin für einen langsamen Rückzug der britischen Vorherrschaft und den Aufbau einer einheimischen ägyptischen herrschenden Klasse einsetzte, bat Kamil die Osmanen um Hilfe bei der Vertreibung der Briten. Ziel dieser frühen Nationalisten war es, die Hindernisse, die der Ausbeutung der ägyptischen Werktätigen durch eine einheimische herrschende Klasse im Wege standen, zu beseitigen. Sie akzeptierten die existierende Klassenstruktur der Gesellschaft und die Institution der Familie und schlugen bestenfalls begrenzte Reformen vor.
Während der Erhebungen von 1919 wurden Frauen zu einem sichtbaren Faktor im politischen Leben. Etwa 300 verschleierte, von Huda Shaarawi organisierte Frauen gingen in Kairo aus Protest gegen die Verhaftung von Wafd-Führern auf die Straße und stellten sich bewaffneten britischen Soldaten entgegen. Shaarawi, Tochter eines reichen Sklavenbesitzers und Frau eines führenden Wafd-Mitglieds, war eine der ersten Feministinnen Ägyptens. In ihrer Autobiografie Haremsjahre erinnerte sie sich, wie sie in der Ober- und Mittelschicht aufwuchs, wo die Geschlechter streng getrennt waren. Frauen wurden, von kastrierten Sklaven bewacht, zu Hause abgesondert und blieben dies weiterhin durch den Schleier, wenn sie ausgingen. Am besten bekannt ist Shaarawi wegen ihrer dramatischen öffentlichen Entschleierung 1923 am Kairoer Bahnhof, als sie von einer feministischen Konferenz in Rom zurückkehrte, das erste Mal, dass eine Ägypterin die Tradition so offensichtlich brüskiert hatte.
Um diese Zeit gründete Shaarawi die Ägyptische Feministische Union (EFU), eine klassische bürgerlich-feministische Formation. Sie bestand vorwiegend aus Frauen wohlhabender und bekannter Familien und hatte das Ziel, im Rahmen der bestehenden Klassengesellschaft gleiche Rechte zu erreichen. Die EFU bemühte sich um eine Reform des Personenstandsrechts (Eheschließung, Scheidung, Sorgerecht usw.), die Erlangung des aktiven und passiven Wahlrechts, die Einrichtung von Bildungsmöglichkeiten und die Erlangung weiterer Reformen, die zwar unterstützenswert waren, aber doch für den Islam oder die Institution der Familie keine Bedrohung darstellten. Shaarawi starb 1947.
Eine von Shaarawis Anhängerinnen, Doria Shafik, gründete 1948 inmitten des Aufruhrs, der das Land nach dem Zweiten Weltkrieg erschütterte, die Organisation Bint al-Nil („Tochter des Nils“). Die Bint-al-Nil-Führerinnen waren kämpferischer als ihre Mentorinnen von der EFU. 1951 führte Shafik eine Demonstration von 1500 Frauen an, die das Parlament stürmte und politische Rechte, gleiche Bezahlung und Reform der Scheidungsgesetze verlangte. Diese Aktion rief unter islamischen Konservativen Empörung hervor, die den König aufforderten, Frauen in ihre vorgeschriebenen Schranken zu verweisen. Nachdem Shafik 1957 einen Hungerstreik gegen Nassers Diktatur durchgeführt hatte, wurde sie unter Hausarrest gestellt und ihre Organisation verboten. Ihre Mitstreiterinnen distanzierten sich von ihr und nannten sie eine „Verräterin an der Revolution“. Isoliert und demoralisiert beging sie 1975 Selbstmord.
Eine Zeitlang führte die kommunistische Bewegung besondere Arbeit unter Frauen durch. In der Periode nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte zur NCWS auch die Assoziation Ägyptischer Arbeiterrinnen, die erste derartige Organisation in Ägypten, unter der Führung des kommunistischen Textilarbeiters Hikmat al-Ghazzali aus der Textilfabrik in Schubra al-Chaima. Kommunisten gründeten auch die Liga der Studentinnen und Absolventinnen der Universität und ägyptischer Institute, die verkündete, dass Freiheit für Frauen „nicht im Schatten des Imperialisten erzielt werden kann“ und auch nicht „im Schatten der Versklavung und Ausbeutung“ (zitiert in Selma Botman, „Women’s Participation in Radical Egyptian Politics 1939–1952“ [Beteiligung von Frauen an radikaler ägyptischer Politik 1939–1952], in Women in the Middle East, 1987). Doch für die Stalinisten war die Frage der Frauenemanzipation untergeordnet zur Einheit mit den Nationalisten. In der Folge vernachlässigten sie diese Arbeit und überließen so den Feministinnen das Feld als den Verfechterinnen von Frauenrechten.
Nawal El Saadawi, eine heldenhafte Kämpferin gegen Frauenunterdrückung, deckt in ihren Werken die abscheulichen Lebensbedingungen der Frauen in der muslimisch-arabischen Gesellschaft auf. Sie wurde entlassen, ins Gefängnis geworfen, ins Exil getrieben und stand auf Todeslisten der Fundamentalisten. Doch während Saadawi in The Hidden Face of Eve [Evas verstecktes Gesicht, deutsche Ausgabe mit dem Titel: Tschador – Frauen im Islam, Bremen 1980] das „System patriarchalischer Klassenherrschaft …, das seit Jahrtausenden die Welt beherrscht“, als eine Ursache für die Frauenunterdrückung begreift, lehnt sie die Auffassung ab, dass die Beseitigung der Unterdrückung den Sturz des Klassensystems erfordert. Wie das Buch verdeutlicht, sieht sie den Kampf durch den Zerrspiegel des Feminismus als einen Kampf der Frauen gegen die Männer. Saadawi zufolge ist „der wahre Grund, weshalb Frauen ihre Emanzipation nicht vollenden konnten“, dass „sie es nicht geschafft haben, sich als eine politische Macht zu etablieren, die mächtig, bewusst und dynamisch genug ist, ihre Rechte zu erzwingen“. Dies ignoriert den grundlegenden Klassengegensatz in der kapitalistischen Gesellschaft: Hosni Mubaraks Frau Suzanne, die als Verfechterin von Frauenrechten posierte, und die Textilarbeiterinnen von Mahalla al-Kobra stehen auf entgegengesetzten Seiten dieser Klassenlinie.
Saadawi lehnt die marxistische Auffassung ab, dass die Arbeiterklasse die treibende Kraft des historischen Fortschritts ist. Die Suche nach einem anderen Akteur hat sie manchmal dazu gebracht, genau die Kräfte zu unterstützen, die die Frauen unterdrücken. Sie gehörte eine Zeitlang als Kabinettsmitglied der Regierung von Sadat an und unterstützte 1978/79 Chomeinis islamische „Revolution“ im Iran. In ihrem Vorwort zu The Hidden Face of Eve schmähte Saadawi jene im Westen, die der „Revolution“ der Mullahs „reaktionäres Verhalten vorwarf[en]: sie zwinge die Frauen, den ,Tschador‘, den Schleier, zu tragen“. Sie behauptete: „Der Kampf wird unter der Fahne des Islam geführt, die damit zum Symbol für die Befreiung von mehr als 37 Millionen Menschen aus der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Unterdrückung durch den Imperialismus wird.“
Wie wir in Teil III dieses Artikels ausführen werden, machte Chomeinis Bewegung aus ihrem reaktionären Programm überhaupt kein Geheimnis. Über ein Jahrzehnt nach seiner Machtergreifung, lange nachdem Linke, Gewerkschaftsmilitante, kurdische Nationalisten und andere vom islamischen Regime eingekerkert und massakriert worden waren, machte Saadawi, ebenso wie zahlreiche andere Feministinnen und selbsterklärte Sozialisten, eine Art zynischen Rückzieher bezüglich ihrer Unterstützung für Chomeini. Sie räumte ein, dass „Chomeini schrecklich war“, und behauptete nicht sehr überzeugend, die „Revolution“ sei von den „Kolonialmächten“ „zum Scheitern gebracht worden“, die „mit einer fanatisch religiösen Revolution viel glücklicher sind als mit einer sozialistischen Revolution“ (Progressive, April 1992).
Bürgerliche Feministinnen sind oftmals mutig und lehnen sich gegen viele Widrigkeiten auf, haben aber den zutiefst unterdrückten und ausgebeuteten Frauen der Arbeiterklasse und der Bauernschaft nichts anzubieten. Feminismus akzeptiert die Klassengesellschaft, aus der die Frauenunterdrückung entspringt, und ist deshalb nicht in der Lage, die Emanzipation der Frauen zu erreichen. Ende 2011, ein halbes Jahrhundert nachdem Nasser die EFU aufgelöst hatte, wurde sie wiederbelebt. Jetzt versucht sie „einflussreiche ägyptische Frauen zu finden und sie zu überzeugen, zur Wahl anzutreten“ (Londoner Guardian, 1. Dezember 2011). Bezeichnenderweise wird die EFU-Publikation L’Egyptienne auf Französisch veröffentlicht und ist deshalb nur einem kleinen Kreis von Frauen der Oberklasse zugänglich.
[WIRD FORTGESETZT]
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