Spartakist Nr. 165 |
Winter 2006/2007 |
Nach Atomtest: Nieder mit UN-Sanktionen!
Verteidigt Nordkorea!
„Die extremen Drohungen der USA mit einem Nuklearkrieg und ihre Machenschaften für Sanktionen gegen uns und Druck auf uns nötigten uns dazu, einen Atomtest … als dementsprechende sich verteidigende Gegenmaßnahme in die Wege zu leiten.“ Nordkoreas Außenministerium gab diese ernste Erklärung vier Tage vor dem ersten nordkoreanischen Atomtest Anfang des Monats ab. Weniger als eine Woche darauf beschloss der UN-Sicherheitsrat am 14. Oktober einstimmig Sanktionen gegen Nordkorea – ein kriegerischer Akt, wie Nordkorea richtig feststellte. Die nachfolgende Erklärung ist übersetzt aus Workers Vanguard Nr. 878 (13. Oktober 2006), Zeitung der Spartacist League/U.S., Sektion der IKL.
9. Oktober – Nordkorea hat heute erklärt, dass es einen unterirdischen Atomtest erfolgreich durchgeführt hat. Damit verfügt Nordkorea über eine bedeutende Abschreckung gegen die militärische Aggression des US-Imperialismus. Wie vorauszusehen, antworteten die USA und Japan mit dem Hochpeitschen von Hysterie über die nordkoreanische „Bedrohung“. Washington rief zu UN-Sanktionen gegen Pjöngjang auf, letzten Endes gestützt auf die Drohung mit einem Militärschlag. Diese erneuten Drohungen unterstreichen die Pflicht von Revolutionären, für die bedingungslose militärische Verteidigung des nordkoreanischen deformierten Arbeiterstaates gegen den Imperialismus einzutreten.
Trotz der Herrschaft einer nationalistischen, stalinistischen Bürokratie war der Sturz des Kapitalismus in Nordkorea – wie in China, Kuba und Vietnam – eine historische Niederlage für den Imperialismus und ein Sieg für die arbeitenden Menschen der ganzen Welt. Während jetzt die Herrschenden der USA in bedrohlicher Weise über Massenvernichtungswaffen in den Händen von „Schurkenstaaten“ jaulen, waren es gerade die US-Imperialisten unter der Schirmherrschaft der UNO, die die koreanische Halbinsel im Koreakrieg 1950–53 verwüsteten und mehr als 3 Millionen Menschen töteten. Die USA sind die einzige Macht, die jemals Atomwaffen eingesetzt hat: 1945 in Hiroshima und Nagasaki, als sie über 200 000 japanische Zivilisten in den Feuertod schickten. Hätte die Sowjetunion nicht ihr Atomwaffenarsenal entwickelt, mit dem sie in der Lage war, den US-Imperialismus abzuschrecken, wären Korea, China und Vietnam heute womöglich nur noch radioaktive Trümmer. Die internationale Arbeiterklasse muss es unterstützen, dass die deformierten Arbeiterstaaten Atomwaffen besitzen und testen, als Mittel zur Verteidigung gegen die Erpressung durch die Imperialisten.
Kriminellerweise schloss sich auch das stalinistische Regime Chinas dem Aufschrei der Imperialisten an. Am 8. Oktober gab China gemeinsam mit dem imperialistischen Japan eine Erklärung heraus: Ein derartiger Test „kann nicht hingenommen werden“. Als nordkoreanische Funktionäre ihre chinesischen Kollegen informierten, dass der Atomtest in wenigen Minuten stattfinden würde, beeilte sich Beijing, Washington eine Vorwarnung zu geben. Beijing will schon lange Pjöngjang unter Druck setzen, wieder zu den „Sechs-Parteien-Gesprächen“ zurückzukehren, deren Ziel die Entwaffnung Nordkoreas ist.
Die Illusion der Stalinisten, es könne eine „friedliche Koexistenz“ mit dem Imperialismus geben, führt nur dazu, die Verteidigung der deformierten Arbeiterstaaten zu untergraben – China eingeschlossen, das nach der Zerstörung der Sowjetunion das Hauptziel der imperialistischen Kampagne ist, den „Kommunismus zurückzurollen“. Das unterstreicht die Notwendigkeit von proletarisch-politischen Revolutionen zum Sturz der nationalistischen, stalinistischen Bürokratien. Beijing: Schluss mit der feigen Beschwichtigungspolitik gegenüber der imperialistischen Kampagne gegen Nordkorea!